So schnell flog das Jahr 2015 an mir vorbei. Jetzt sitze ich hier und sortiere, ordne Bürokram und Gedanken und denke über das letzte Jahr nach und weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es ist so unglaublich viel passiert. Ich möchte euch mitnehmen an den Anfang von Claudia Warneke Fotografie.
Der Anfang des Jahres war schwer. Ich war einfach nur noch traurig. Traurig, müde und wütend auf mich selbst. Ich fühlte mich so leer und lustlos und alles schien so kompliziert, mühsam und viel zu groß für mich. Kennt ihr das Gefühl, wenn einem die Entscheidung, ob man lieber Käse oder Wurst auf seinem Brötchen hätte, vorkommt als müsse man sich zwischen der Besteigung des Mount Everest oder Mount McKinley entscheiden? Klingt bescheuert oder? Und das Schlimmste daran war, dass es mir rational total klar war, dass das bescheuert ist, aber genau so fühlte es sich an und ich hatte das Gefühl nichts dagegen tun zu können.
Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen. Wir waren bei Olli im Studio, um ein Musikvideo für die Jungs von den Bad Nenndorfboys zu drehen. Normalerweise waren solche tollen Termine immer das einzige was mich für eine Zeit lang alles vergessen ließ.
Kreative Foto- und Filmmenschen und dazu noch tolle, verrückte Musiker. Aber an diesem Tag half auch das nichts. Ich glaube in meinem Kopf war mir schon etwas länger klar, dass ich etwas ändern musste. Es auszusprechen war aber noch einmal eine ganz andere Nummer, denn dann ist es nicht nur ein Gedanke und betrifft nicht nur mich, sondern auch alle anderen Menschen um mich herum. Als ich nach dem Dreh mit Philip und Chris am Tisch saß passierte es dann. „Ich kann so nicht weitermachen, ich will endlich eine selbständige Fotografin sein und meine ganze Zeit und Herz genau da rein stecken!“ Ich habe es ausgesprochen und mich im selben Moment darüber erschrocken. Und dann passierte das Tollste, was ich mir hätte vorstellen können. Es kam kein „Komm, es ist doch nur noch ein Jahr, das hältst du schon durch…“, „Hast du dir das auch gut überlegt?“ oder „OhjeOhjeOhje“, sondern „Ok, alles klar, was machen WIR jetzt?“ Da musste ich dann erst einmal ein bisschen weinen. Aber Block und Stift wurden gezückt, die halbe Nacht gebrainstormt und die wichtigsten Schritte notiert. So, und ab jetzt rast das Jahr nur so!
Ein Name muss her, ein tolles Logo, meine Webseite und vielleicht auch ein Blog?! Finanzamt, Krankenkasse, Gewerbe oder bin ich Künstler?! Fragen über Fragen. Ich glaube, ich habe in diesen Monaten noch nie so viel gefragt, bin noch nie in so vielen Büros gewesen und so viel hin und her gelaufen und gefahren. Diese vielen neuen Dinge machten mir zwar auch ein bisschen Angst, aber mein Tatendrang war wieder da! Und zwischendurch war auch wieder die Lust da, ein bisschen Quatsch zu machen, so viel Zeit muss sein!
Nun konnte es richtig losgehen und genau jetzt stecke ich fest. Ich würde euch so gerne alles, alles alles zeigen und erzählen, aber dann würde dieser Bolgeintrag sicherlich Romangröße annehmen. Ich würfel euch mein Jahr 2015 einfach mal wild zusammen.
Eins meiner ersten Shootings als offiziell, selbständige Fotografin war der Geburtstag der lieben Lia. Zusammen mit ihr und ihren Freundinnen habe ich einen wunderbaren Tag verbracht. Unser Shooting wurde auch mein aller erster Blogeintrag! Liebe Lia, Jetti, Dana, Lena und Sindy, ich danke euch!
Dieses ganze neue und auch noch alte Wirrwarr machte mich anfangs doch noch etwas wuselig. Ich wollte so gerne meinen Schlamassel um Herz und Kopf in Bildern festhalten und so vielleicht auch ein wenig verarbeiten, um es endgültig hinter mir zu lassen. Yume und Lorena halfen mir dabei. Vielen Dank ihr 2. Das Projekt Herz über Kopf bedeutet mir sehr viel!
Es war Sommer und einer der Tage an denen, es so richtig heiß werden sollte. Dieses Projekt war ebenso lustig, wie anstrengend. Unser erster Dreh mit einem Pferd. Wir waren alle wahnsinnig gespannt, aufgeregt, neugierig und wollten sofort morgens loslegen. Als wir um 9 Uhr auf der Reitanlage Hellwig und Matthes ankamen fing es erst einmal an zu gewittern. Das versprach ein super Tag zu werden. Also nahmen wir uns die aufgezwungene Zeit, um ein zweites Frühstück zu machen und unsere vierbeinige, männliche Hauptrolle noch einmal in seine Rolle einzuweisen und das Storyboard ausführlich durchzugehen. Danach wurde es, wie versprochen, richtig heiß und nicht nur unser Pferd Ladyano hatte mit ganz fiesen Bremsen zu kämpfen. Nach 8 Stunden waren wir todmüde, zerstochen, ein bisschen sonnenverbrannt und unglaublich glücklich. Es war ein wunderbarer Tag. Noch einmal ein dickes Dankeschön an Sonja Hellwig und Ladyano für euren großartigen Einsatz!
Ich bin einfach etwas sprachlos, wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke. Mit 82 großen und kleinen Projekten, Shootings, Film- und Werbedrehs, Hochzeiten, Ausstellungen und Workshops ist dieses Jahr 2015 wie im Flug vergangen. Ich möchte euch einfach nur DANKE sagen. Danke an all die wunderbaren Brautpaare und Verliebten, werdenden und gewordenen Mamas und Papas, Familien, Workshopteilnehmer und Fotografen. Ihr seid toll! Danke für dieses unglaublich tolle, verrückte und aufregende Jahr 2015!
Achtung: Bilderflut
Ich bin stolz auf all die tollen Menschen, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte, auf alles, was ich bisher geschafft habe, darauf, dass ich einfach die besten Freunde und die beste Mama und Schwester habe, die ich mir vorstellen kann! Ohne euch ALLE, wäre das nicht möglich gewesen und ich bin gespannt, wie es weitergeht!
Ernst Fritzemeier
January 31, 2016Liebe Claudia,
mit großem Interesse habe ich Deinen Bericht über Dein erstes Jahr als selbstständige Fotografin gelesen.
Es freut mich, dass Du diesen bedeutenden, wegweisenden Schritt für Deine berufliche Laufbahn offensichtlich richtig getroffen hast.
Eine sehr gute Fotografin bist Du ja schon länger, nun scheinst Du auch eine gute Unternehmerin zu sein!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und Freude auf Deinem neuen beruflichen Weg!
LG Ernst aus der ffC
Claudia
February 09, 2016Lieber Ernst, ich danke dir für deine lieben Worte!
Karsten
February 20, 2016Herzlichen Glückwunsch zu einem erfolgreichen ersten Jahr!
Hut ab! , was Du in den ersten Monaten Deiner Selbständigkeit so geschafft hast, die fotografische Retrospektive oben erzählt ja eine lange Geschichte. Geniale Fotos hast Du von dem Familienshooting mit Hannes (oder war es eher ein Hannes-Shooting mit der Familie dabei?) mitgebracht, das absolute Highlight für mich persönlich ist aber immer noch Dein Video „Blödsinn 1.0“ im Stile eines Italo-Westerns.
Weiter so!
Liebe Grüße „KaBu“ Karsten
Claudia
February 23, 2016Oh vielen Dank lieber Karsten,
du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich über deine lieben Worte freue!
Ohja ein bisschen Blödsinn muss sein:-D ich hoffe auf ganz viel neuen Blödsinn in diesem Jahr!
Ganz, ganz liebe Grüße, Claudia
Marc
March 03, 2016Danke für diesen interessanten und spannenden Text.
Schade, dass ich nicht mehr in Ostwestfalen wohne, denn Du wärst erste Wahl für ein Shooting.
Claudia
March 03, 2016Hi Marc, danke dir für deine lieben Worte.
Hat die etwa die Liebe wo anders hingezogen?:-) Ganz liebe Grüße!
Marc
March 03, 2016Nein, Claudia, der Beruf hat mich nach Düsseldorf gezogen und war der Grund, dass ich Amelunxen nach 23 Jahren hinter mich lassen musste.
Meine Liebe habe ich allerdings direkt mitgenommen 🙂
Claudia
March 03, 2016😀 richtig so!! Vielleicht zieht es euch ja zeitweise noch einmal hier hin zurück;-)