Ich habe mich so gefreut. Letztes Wochenende kam Delia mich besuchen, um bei mir ein Einzelcoaching zu machen. Mit ein paar leckeren Amerikanern und Weintrauben machten wir es uns erst einmal in meinem Wohnzimmer gemütlich, um Delias Systemkamera genau unter die Lupe zu nehmen. Das war für mich auch sehr spannend, da ich nur mit Spiegelreflexkameras arbeite. Zusammen gingen wir die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten durch. Bevor es später raus in Praxis geht, sind erst einmal ein paar grundlegende, technische Basics nötig, damit deine Kamera das macht, was du willst und nicht umgekehrt. Also auf zur Theorie, dem manuellen Modus und dem Zusammenhang zwischen BLENDE, ISO und BELICHTUNGSZEIT.
Die Theorie
Die Theorie gliedere ich in drei Themenbereiche. Ganz am Anfang stehen die Einstellungen im Vordergrund. Danach ist der Bildaufbau an der Reihe und zum Schluss besprechen wir alles, was für die konkrete Umsetzung eines Shootings wichtig ist. Die Modelführung und auch die Planung eines Shootings stehen dann im Vordergrund.
Blende, ISO, Belichtungszeit
Ich gliedere meine Workshops immer in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Dabei werden die grundlegenden Basics besprochen und später in der Praxis direkt angewendet. Was ist die Blende, die ISO und die Belichtungszeit, was machen sie und wie hängen sie zusammen und wie kann ich mit ihnen mein Bild so gestalten, wie ich es möchte? Das sind die Fragen, mit denen wir uns ganz zu Anfang auseinandergesetzt haben.
Auch versuche ich immer anschauliche Beispiele in die Theorie einzustreuen. So kann man gleich erkennen, wie die Theorie in der Praxis aussieht. Da müssen dann auch schon einmal unsere Gewürzstreuer als Anschauungsmaterial herhalten. Aber ich finde, sie verdeutlichen die Auswirkungen der Blende ganz gut. Ein Beispiel aus meiner Präsentation zeige ich euch einfach einmal, damit ihr einen kleinen Einblick bekommt.
Bildgestaltung
Sind erst einmal Blende, ISO und Belichtungszeit entwirrt, geht es weiter mit grundlegenden bildgestalterischen Möglichkeiten. Hier besprechen wir den „klassischen“ Bildaufbau für ein „gutes“ Portrait, sowie „Fehler“, die man eher vermeiden sollte. Warum die ganzen Gänsefüßchen? Ich denke, dass es bei den Regeln für ein gutes Portrait auch immer auf den Anwendungsfall ankommt. Regeln können auch gebrochen werden und damit ein Bild sehr spannend wirken lassen. Aber es ist gut, wenn man vorher ein paar davon kennt und sie dann bewusst brechen kann. Hier habe ich auch wieder ein kleines Beispiel aus der Präsentation.
„Schneide deinem Model nicht durch die Gelenke.“
Ich mag es beispielsweise nicht so gerne, wenn den Menschen direkt durch den Hals geschnitten wird.
Das Shooting
Neben der Planung eines Shootings ist die Modelführung sehr wichtig für ein entspanntes Shooting und somit natürlich auch für die Ergebnisse. Wenn das Model sich wohl und gut aufgehoben fühlt, kann eigentlich kaum etwas schiefgehen. Eine entspannte Athmosphäre zu schaffen, gleichzeitig alle Einstellungen im Blick zu haben und auch noch klare Anweisungen zu geben, ist gar nicht so einfach. Aber es gibt viele kleine Tricks, die dir helfen alles unter einen Hut zu bekommen. Deshalb ist es am Anfang super, wenn du eine gute Feundin/Freund/Bruder/Schwester fragst, ob sie/er gerne dein Versuchskaninchen sein möchte. Das gegenseitige Vertrauen ist schon da und ihr könnt ganz offen reden, Dinge ausprobieren und diese Person wartet geduldig, bis du deine richtigen Einstellungen gefunden hast. Delia hatte ihre Freundin Olga zum Shooting mitgebracht. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an dich!
Jetzt aber raus – die Praxis
Als wir den ganzen theoretischen Teil besprochen hatten, machten wir uns auf zum alten Güterbahnhof in Höxter. Wer mich kennt, weiß, dass ich dort öfter herumstreife. Eine tolle Location zum Fotografieren und auch das Dach des alten Gebäudes bietet Schutz vor Regenschauern. Auf dem Weg riefen wir Olga an und trafen uns wenig später dort. Jetzt konnten wir an Olga alles ausprobieren, was wir in der Theorie besprochen hatten.
Auch mit der Belichtungszeit lässt sich gut herumspielen. Die Auswirkungen verschiedener Belichtungszeiten haben wir natürlich ausgiebig ausprobiert . Bewegungen einfrieren und Bilder mit Bewegungsunschärfe.
Auch haben wir beispielsweise kleine Hilfsmittel, wie den Reflektor unter die Lupe genommen.
Der Tag verging wie im Flug und gegen frühen Abend machten wir uns auf dem Rückweg zum Sofa, um uns die Ausbeute des Tages in aller Ruhe anzusehen und noch einmal die angewendete Theorie anhand der entstandenen Bilder zu reflektieren. Liebe Delia und liebe Olga, vielen, vielen Dank für diesen schönen Tag!