Was bedeutet einheitliche Bildqualität
Wenn ihr auf der Suche nach dem/der richtigen Hochzeitsfotograf:in seid, habe ich hier ein paar Tipps, auf die ihr beim Bilderanschauen achten könnt. Jede/r Fotograf:in hat seine/ihre eigene Weise die schönsten Momente zu sehen, zu fotografieren und auch nachher zu bearbeiten. Daraus entsteht eine ganz eigene Handschrift, der ganz eigene Stil.
Jetzt müsst ihr erst einmal herausfinden, welcher Stil zu euch passt. Mögt ihr es kontrastreich und bunt oder lieber zart und sanft, hell und strahlend oder eher moody und etwas gediegener? Gar nicht so einfach, oder? In meinem Hochzeitsguide habt ihr ja schon etwas mehr dazu gelesen und deshalb gehe ich hier davon aus, dass ihr in etwa wisst, in welche Stilrichtung es bei euch gehen darf.
Wie gesagt, die Geschmäcker sind so verschieden und es gibt so viele unterschiedliche Stile von genauso vielen unterschiedlichen Fotograf:innen. Allerdings sollte es innerhalb dieses Stiles einheitlich bleiben und auch die Bildqualität sollte nicht schwanken.
Ich habe euch einige Beispiele vorbereitet, die natürlich ein wenig übertrieben dargestellt sind aber die Thematik dadurch anschaulicher machen.
Helligkeitsunterschiede
Hier seht ihr eine ganze Bilderserie des ersten Treffens zwischen Annika und Tobi. Die Lichtsituation vor Ort war nicht so schön homogen, wie ihr sie hier seht. Die Sonne brannte (wie ihr auf einigen Bildern im Hintergrund sehen könnt), wir mussten uns einen Platz im Schatten suchen und während des ersten Sehens drehte ich mich etwas um mein Paar herum, um die beiden im schönsten Moment einfangen zu können. Achtet bei Bildern aus der gleichen Serie / Situation darauf, ob sich die Helligkeit stark unterscheidet.
Helligkeitsunterschiede ausgleichen
Dadurch habe ich auf den Bildern im Rohzustand eine recht durchmischte Lichtsituation. Die Bilder sind mal heller, mal dunkler, je nachdem, wie ich mich drehte. In so einer Situation kann ich das nicht durch die Einstellungen an der Kamera ausgleichen, wenn ich keinen Wimpernschlag verpassen möchte. Dies geschieht nachher in der Bearbeitung. Hier habe ich die Helligkeitsunterschiede ausgeglichen, um eine schöne gleichbelichtete Serie zu bekommen.
Helligkeitsunterschiede sind deutlich sichtbar
Hier seht ihr die gleiche Serie mit starken Helligkeitsunterschieden. Das kann vor Ort in schwierigen Lichtsituationen schnell passieren und ist auch gar nicht schlimm, solange es in der Nachbearbeitung korrigiert werden kann.
Weißabgleich & Farbstimmung
Ebenfalls sollte bei einer Bilderserie der Weißabgleich / die Farbstimmung nicht schwanken. Dies passiert schnell vor Ort, wenn die Location mit verschiedenen Lichtquellen ausgestattet ist oder der Weißabgleich in der Kamera mal etwas variiert. Gerade bei Neonröhren schwankt die Lichtstimmung gerne mal zwischen Grün und Lila, was beides jetzt nicht schön aussieht. Auch das ist im Rohmaterial völlig normal und kann in der Nachbearbeitung angepasst werden.
Einheitliche Farbstimmung
Hier seht ihr den Einzug von Annika und ihrem Papa. Wir haben Licht von draußen und sehr warmes Licht in der Kirche. Ich orientiere mich zum Beispiel gerne an den Hauttönen und schaue als erstes darauf, dass die Hautfarbe der Menschen gut aussieht. Nicht zu blass und nicht zu rot. Der zweite Orientierungspunkt ist das Kleid, das einen abgeschwächten, cremigen Ton hat. Das Kleid darf somit auf keinen Fall einen Blau- oder Grünstich haben. Dann schaue ich mir noch einmal die Situation an. Farbe hat nämlich auch eine Menge mit Gefühl zu tun. Wäre ich hier etwas mehr ins Blaue gegangen, würde diese Situation viel kühler und distanzierter wirken. Aber hier versprechen sich grade zwei Verliebte, das Leben miteinander zu verbringen zu wollen, da darf ruhig etwas mehr Wärme her, also Gelb- und Rottöne ins Bild.
Schwankungen in der Farbstimmung
Hier könnt ihr besonders deutlich sehen, wie sich Farbschwankungen auf die Bilder auswirken. Teilweise wirkt es so, als seien die Bilder gar nicht aus der gleichen Situation heraus entstanden. Mal haben sie einen Blau-, Lila- oder Grünstich. Achtet also bei einer Reportage darauf, ob es starke Schwankungen in der Farbstimmung gibt, wenn die Bilder aus der gleichen Situation stammen. Später, bei der Party wäre das natürlich etwas anderes. Da gibt es jede Menge buntes Licht vom DJ und die Lichtsituation wechselt im Sekundentakt. Wenn der/die Fotograf:in kein eigenes Licht mitgebracht hat, arbeitet er/sie natürlich mit dem Licht, was dann dort vor Ort ist.
Das Kleid
Das helle Kleid stellt fast immer eine Herausforderung dar. Meistens trägt der Bräutigam auch noch einen dunklen Anzug. Wenn dann noch die Sonne scheint, haben wir eine echt fiese Kombination mit einem enormen Kontrast. Einerseits möchten wir Fotograf:innen das Bild nicht überbelichten, denn dann gehen uns die schönen Spitzendetails im Kleid verloren und wir haben einfach nur noch eine platte, weiße Fläche. Belichten wir das Kleid korrekt, wird alles andere viel zu dunkel. Eine Zwickmühle.
Das helle Hochzeitskleid richtig belichten
Um diesen extremen Kontrast ausgleichen zu können, fotografiere ich immer so dunkel, dass die Details des Kleides erhalten bleiben. Dies bedeutet eine Menge dunkler Bilder im Rohzustand, die nachher in der Bearbeitung wieder angepasst werden können. So kann ich die dunklen Bereiche aufhellen, ohne, dass die schönen Details in den hellen Stellen dabei draufgehen. Achtet also bei einer Reportage darauf, ob viel ausgebrannter Weißraum zu sehen ist. Das kann auch mal passieren, wenn eine Situation sich schnell verändert (die Sonne grade rauskommt während etwas Tolles passiert) und der/die Fotograf:in die Einstellungen nicht schnell genug wechseln konnte, die Situation aber emotional wichtiger war als die perfekte Einstellung. Dies sollte aber nicht die Regel sein. Gerade beim Brautpaarshooting haben wir Fotograf:innen eigentlich die nötige Zeit und Ruhe, um das zu vermeiden.
Partylicht
Schaut euch Bilder von der Party an. Auch wenn ihr vielleicht keine Begleitung bis zur Party wünscht, sind die Partybilder ein gutes Indiz dafür, ob der/die Fotograf:in jede Lichtstimmung gut im Griff hat. Hier kommt nämlich alles zusammen, was wirklich schwierig zu fotografieren ist. Es ist dunkel, die Lichtsituation wechselt schnell und die Menschen bewegen sich noch schneller. Hui, da arbeiten wir Fotograf:innen wirklich auf höchster Konzentrationsstufe. Egal, ob der/die Fotograf:in selber Licht mitbringt oder mit vorhandenem Licht vor Ort arbeitet, sollten euch die Partybilder beim Anschauen so richtig Spaß machen.
Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen erleuchten und euch bei der Suche nach dem/der richtigen Fotograf:in für eure Hochzeit unterstützen. Solltet ihr euch unsicher sein, oder noch weitere Fragen haben, schreibt mir gerne eine Nachricht an info@claudiawarneke.de
Diese Fragen nehme ich gerne hier auf und vielleicht helfen sie auch noch weiteren Brautpaaren bei dieser wichtigen Entscheidung! Ich wünsche euch alles, alles Liebe, viel Spaß beim Planen und einen wunderschönen Hochzeitstag.
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