Into The Wild
Ich hatte so wunderschöne Paarshootings im Herbst. Bei Sonne, bei Regen, bei Wind und Wetter. Und wie das als Fotograf so ist, habe ich nicht sehr viele Bilder von Philip und mir. Aber dieses Wochenende hatten wir beide frei und machten uns kurzer Hand spontan auf in den Harz. Mich faszinieren die Berge seit diesem Jahr besonders. Sich durch die Wildnis bis ganz nach oben schlagen, bis der großartige Ausblick die Müdigkeit aus den Beinen treibt und der Wind die Anstrengung aus dem Gesicht pustet. Ich nehme euch mit auf den Brocken zu unserem kleinen Abenteuer!
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Schon die Hinfahrt war wunderschön und wir mussten gefühlt alle 10 Kilometer anhalten und aussteigen. So wie bei diesem Sonnenblumenfeld. Die verblüten Köpfe wiegten sich schwer im Regen und Wind, da musste ich einfach einmal durchlaufen.
Ich möchte wieder Berge sehen
An meinem Geburtstag im Juli hatten wir schon einmal versucht einen Berg im Allgäu zu bezwingen. Am ersten Tag hieß es jedoch Berg 1, Philip und Claudia 0. Wir waren viel zu schnell unterwegs, hatten das unwegsame Gelände und die Steigung als Bergerklimmergrünschnäbel total unterschätzt. Am 2. Tag forderten wir Revanche und schafften es bis ganz nach oben. Wir waren noch nicht einmal eine Minute oben angekommen, da saßen wir auch schon in einer riesigen Wolke und es war von dem siegreichen, atemberaubenden Ausblick nichts zu sehen, ledeglich die eigene Hand, wenn man sie nicht allzu weit von sich weg hielt.
Auf nach Braunlage im Harz
Aber wir müssen nicht ins Allgäu, das würde ein Wochenende sprengen und schließlich haben wir doch die Berge vor der Tür und ganz wundervolle Landschaft. Ich weiß gar nicht, warum ich nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen bin. Aber so ist das manchmal, man träumt sich fort in die große weite Welt mit ihrer grandiosen Natur, ihren Bergen und Landschaften und müsste nur mal vor die Tür gucken. Ich habe mir vorgenommen, dies auf jeden Fall öfter zu tun.
Also wenn ihr noch schöne Reiseziele habt, postet sie gerne in die Kommentare ich freue mich über jeden Tipp!
In Braunlage angekommen
Durch das ständige Anhalten auf der Hinfahrt erreichten wir Braunlage erst am späten Nachmittag. Wir wurden sehr herzlich empfangen und mit allen Infos versorgt. Oben seht ihr den Ausblick aus unserem kleinen Apartment auf das veträumte Städtchen. Wir ließen den Abend in Ruhe ausklingen und planten unseren Weg auf den Brocken. Die kürzeste Strecke, die wir fanden, war ungefähr 7-8 Kilometer. Aber krasser als im Allgäu kann es ja gar nicht werden, das schaffen wir mit links.
Im Düsterwald
Dick eingemummelt machten wir uns also auf den Weg zum Brocken. Und auch schon auf den ersten paar Metern hätte ich alle 5 Minuten anhalten können. Der Wald und die Stimmung waren einfach nur wunderschön. Wir vermuteten zwar, dass wir dieses Mal wohl auch nicht mit einem großartigen Ausblick belohnt werden würden aber diese geheimnisvolle und düstere Atmosphäre machte es mehr als wet. Der Nebel schluckte jedes Geräusch, kein Vogel war zu hören und keine Menschenseele weit und breit zu sehen. So eine schöne Stille habe ich lange nicht gehört.
Fotoquatsch muss sein
Natürlich hatten wir die Kamera samt Stativ und Selbstauslöser dabei. Das muss auch echt irre ausgesehen haben. Da stehen zwei Verrückte mitten im Wald bei Nebel und Regen, fotografieren, machen Blödsinn und in der Ferne kann man noch das Gekicher und Lachen hören. Wie gut, dass wir in diesem Wald ganz allein unterwegs waren, obwohl ich nicht sagen kann ob uns das eine oder andere Eichhörnchen vielleicht doch einen Vogel gezeigt hat.
Nur noch 3 Kilometer bis zur Spitze
Umso höher wie stiegen umso mystischer wurde es, der Nebel verdichtete sich und es wurde immer kälter. An manchen Ecken warteten wir darauf, dass Winnetou samt seiner Indianer und Old Shatterhand gleich um die Ecke stürmen. Ein paar Meter weiter hatten wir das Gefühl gleich Harry Potter und seinem Patronus begegnen zu können und wieder ein Stück weiter hätte es sein können, dass wir Merry und Pippin gleich aus den Fängen der Orks befreien müssen. Ich bin wirklich begeistert und total verliebt in diesen Wald.
Auf dem Brocken angekommen
Auf dem Brocken angekommen, kämpften wir uns durch den Wind und den Schnee die letzten Meter vor bis zur Hütte, um uns dort erst einmal aufzuwärmen. Zwar war der große, siegreiche Ausblick wieder nur unsere eigene Hand aber dieses Mal war der Weg nicht nur metaphorisch das Ziel. Hui und jetzt wieder 7 Kilometer zurück. Auf dem Brocken war es schon 15Uhr und wir mussten uns beim Abstieg etwas beeilen, damit wir nicht mitten drin ganz im Dunkel tappen. Die letzte halbe Stunde war es schon sehr, sehr dunkel aber wir haben den Startpunkt und unser Auto wiedergefunden. Total ko aber glücklich machten wir uns auf den Weg in unser gemütliches Apartment. Wir waren so fertig, dass wir es nicht mehr schafften noch etwas einzukaufen und auch die paar Meter zum Griechen fühlten sich an, als würden sie niemals enden. Ihr könnt euch vorstellen, wie fantastisch wir geschlafen haben.
Der Weg zurück
Auch auf dem Rückweg mussten wir noch ein paar Zwischenstops einlegen. An diesem tollen See mussten wir unbedingt anhalten. Man, war das schön. Dort möchte ich auch unbedingt noch einmal hin. Am liebsten mit einem Brautpaar. Also wenn ihr euch noch einmal für ein TfP-After-Weddingshooting in eure Hochzeitskleider und mit mir in die Wildnis stürzen möchtet, bewerbt euch gerne per Mail mit ein paar Bildern und ein paar Infos über euch bei mir. Ich würde mich wahnsinnig freuen.
Fazit
Also ich muss auf jeden Fall zurück in den Harz. Aber auch noch andere schöne Ecken kennenlernen, die gar nicht weit von hier sind. Wie gesagt, wenn ihr etwas wisst, wo ich unbedingt mal hin sollte, postet es gerne in die Kommentare. Natürlich auch gerne, wenn ihr Fragen zu unserem Trip habt.
Vielen, vielen Dank Baby,
dass du immer diesen ganzen Quatsch mit mir machst. Du bist mein liebster Mensch und Quatschpartner! Dankeschön für diesen wunderschönen Film! Mit dir reicht mir der Ausblick auf unsere eigenen Hände vollkommen!